Etiketten richtig lesen: Welche Informationen sind wo zu finden?
Etiketten richtig lesen: welche Informationen sind wo zu finden?
Das Etikett ist sozusagen die Visitenkarte eines verpackten Lebensmittels. Etiketten haben die Aufgabe, über Inhaltsstoffe, Haltbarkeit und Herkunft der Lebensmittel zu informieren. Darüber hinaus sind auf vielen Produkten noch weitere Angaben auf dem Etikett vermerkt, wie zum Beispiel eine genaue Auflistung der Nährwerte. Seit dem 13. Dezember 2014 gilt die neue Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) in der gesamten EU. Im Zuge dessen wurden alte Richtlinien abgelöst und es kamen verschiedene neue Angabe-pflichten dazu.
Pflichtangaben müssen nun einheitlich mindestens 1,2 Millimeter großgeschrieben werden und auf sehr kleinen Packungen mindestens 0,9 Millimeter, wobei diese Schriftgrößen immer noch für viele Menschen nur schwer lesbar sind. Die Allergene müssen durch fettere Schrift, Großbuchstaben oder eine andere Farbe klar hervorgehoben sein. Die Nährwertangaben müssen in einer festgelegten Reihenfolge auf 100 Milliliter oder Gramm angegeben sein. Bei gefrorenen Produkten muss das jeweilige Einfrierdatum vermerkt sein. Bei pflanzlichen Ölen muss die exakte Pflanze benannt werden.
Folgende Angaben sind laut aktueller LMIV jetzt auf jeder Packung Pflicht:
- Name und Verkehrsbezeichnung
- Zutatenliste
- Preis
- Menge
- Mindesthaltbarkeitsdatum
- Name und Adresse des Herstellers
- Genetisch veränderte Zutaten (falls enthalten)
- Allergene (falls enthalten)
Was steckt hinter den gängigen Bezeichnungen?
Oft jedoch wird nicht sofort klar, was einige Bezeichnungen auf den Etiketten genau bedeuten. Daher hier eine kurze Übersicht:
Lebensmittelzubereitung mit Pflanzenfett:
Dies kann sogenannter Analogkäse sein. Dabei wird Pflanzenfett Milch zugesetzt, woraus dann ein käseähnliches Produkt wird, welches jedoch nicht als Käse bezeichnet werden darf.
Emulgatoren:
Dies sind spezielle Moleküle, die erlauben Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Wasser und Fett, zu mischen und eine Emulsion herzustellen.
Formfleisch:
Formfleisch (in den Medien auch Analogschinken oder Klebefleischgenannt) ist ein Fleischprodukt, das aus kleineren Fleischstücken – meist Schwein oder Geflügel – zusammengesetzt wird.
Auf diese Weise können kleinere Fleischteile nach dem Zerlegen nicht nur für Wurst oder Hackfleisch, sondern wie größere, gewachsene Fleischteile genutzt werden. Formfleisch wird z.B. verwendet für Kochschinken, Chicken-Nuggets und Ähnliches.
In der Zusammensetzung unterscheidet sich Formfleisch – von einer eventuellen Salz- und Gewürzzugabe abgesehen – nicht von gewachsenem Fleisch.
Fleischprodukte, die aus Stücken oder anderen Zutaten zusammengefügt werden, müssen den Hinweis „aus Fleischstücken zusammengefügt“ haben.
Mono- und Diglyceride:
Sie werden als Emulgatoren in Backwaren eingesetzt und sorgen dafür, dass die fertigen Backwaren weniger schnell austrocknen, indem sie Wasser länger binden können.
Antioxidationsmittel:
Hier handelt es sich um Stoffe wie Vitamin C oder E, Zink oder Selen. Sie werden eingesetzt, um die Oxidation bestimmter Lebensmittel zu verhindern und diese so länger haltbar zu machen. Oxidation ist bei Lebensmitteln ein normaler Prozess, wie beispielsweise das bei einem aufgeschnittenen Apfel. Wird dieser mit Vitamin C-reicher Zitronensäure besprüht, verhindert dies die Verfärbung.
Natürliches Aroma:
Natürliche Aromen werden eingesetzt, um den Geschmack noch einmal hervorzuheben. Bei natürlichen Aromen kann es sich auch um gezüchtete Varianten handeln, die aus Bakterien oder Pilzen gewonnen werden. Ist auf dem Etikett die Rede von natürlichem Erdbeer-Aroma, muss dieses zu 95 Prozent aus Erdbeeren gewonnen werden.
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